Gelobtes Land
The Promise
Drama
GB 2011
arte

Personen: Christian Cooke (Sergeant Leonard 'Len' Matthews), Claire Foy (Erin Matthews), Itay Tiran (Paul Meyer), Katharina Schüttler (Clara Rosenbaum), Haaz Sleiman (Omar Habash), Ali Suliman (Abu-Hassan Mohammed), Perdita Weeks (Eliza Meyer), Ben Miles (Max Meyer), Smadar Wolfman (Leah Meyer), Holly Aird (Chris Matthews), Hiam Abbass (Old Jawda), Lukas Gregorowicz (Captain Richard Rowntree), Luke Allen-Gale (Corporal Jackie Clough), Iain McKee (Sergeant Hugh Robbins), Paul Anderson (Sergeant Frank Nash), Max Deacon (Private Alec Hyman), Pip Torrens (Major John Arbuthnot) u.a.

Buch & Regie: Peter Kosminsky; Musik: Debbie Wiseman
 
1.  20. 4. 2012
2. 20. 4. 2012
3. 27. 4. 2012
4. 27. 4. 2012

Kritik: Zunächst einmal hat dieser Vierteiler alles, was mich nicht interessiert. Eine Frauengeschichte, Militär, der israelisch-palästinensische Konflikt aus palästinensischer Sicht, die Moralkeule. Trotzdem oder gerade deshalb (wer will das bei mir schon sagen?) habe ich mir das angetan und es nicht bereut. Dafür war die Geschichte einfach zu gut. Die Protagonistin stolperte durch Israel und diee Geschichte. Da ihr Großvater Teil der "Gründungsgeschichte" Israels ist, holte sie diese Geschichte ein. Sie befand sich mittendrin, sie stand zwischen den Fronten. Die bösen Buben waren in diesem Stück sehr bald die Juden, wobei sie zuerst als Opfer des NS-Regimes gezeigt wurden, um dann aus ihnen Täter zu machen. Die Palästinenser wurden als Opfer der Gegenwart präsentiert, die sich allerdings durch ihre Taten als "Märtyrer" selbst diskreditierten. Erin wird in einen Selbstmordanschlag involviert, der Bruder ihrer Freundin schwer verletzt. Aber sie erlebt auch Arroganz und Gewalt der Besatzer. Dazu erfährt sie durch das Tagebuch ihres Großvaters 'Len' dessen Erfahrungen aus den Jahren 1945 bis 1948 und das dunkle Familiengeheimnis, das zu seiner unehrenhaften Entlassung aus der Armee und einer Haftstrafe führten. Schauriger Höhepunkt ist das Zusammentreffen der Enkelin mit der alten und kranken Tochter von Abu-Hassan, Lens Freund; das Treffen steht indes unter einem schlechten Stern, der Selbstmordanschlag holt Erin wieder ein. Ja, unumwunden, das Ganze hat einen antiisraelischen Geschmack, weil hier die britische und palästinensische Sicht der vierziger Jahre präsentiert wird. Das Elend der Vertreibung der Palästinenser wird thematisiert, die Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern wird ausgespart. Dass in Israel das Treiben der eigenen Armee als Besatzer hinterfragt wird, ist prägender Teil der Geschichte. Umgekehrt findet sich kein Hinweis, dass die palästinensische Seite ihr eigenes Verhalten hinterfragt. Immerhin wird angedeutet, dass die Palästinenser nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Israelis haben, sondern auch untereinander verfeindet sind und gegeneinander Gewalt einsetzen. Man kann das fortsetzen. Am Ende bleibt aber eine gute Geschichte, die mich mitgenommen hat ohne dass ich mein Gehirn deswegen ausgeschaltet habe.

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Bearbeitet am 26. Mai 2012

(C) Norbert Korfmacher